Hallo Michael,
hallo Spur 1 Kollegen,
zum Thema Gleisschotter möchte ich gern einige meiner Erfahrungen beisteuern.
Wie Michael bin auch ich eigentlich noch mit dem Gleisbau beschäftigt. Dennoch hat es mir keine Ruhe gelassen, bis ich auf einigen (Test-) Strecken verschiedene Schotter und Kleber ausprobiert habe. Auch bei der Reihenfolge der Patinierung habe ich verschiedene Vorgehensweisen ausprobiert. Manches gefiel mir, vieles aber nicht.
Da ich beruflich immer wieder die Gelegenheit habe, mir Gleistrassen und Gleisfelder aus der Luft anzuschauen, kann ich eines sagen: wenn es in der Realität eines (fast) nicht gibt, dann ist es Einheitlichkeit im Gleisbild. Jeder sollte es so machen, wie er es am Besten findet. Die Ideallösung gibt es nicht und mit vielem ist man näher an der Realität, als man meint. Draußen reicht es schon, wenn eine Wolke das Gleisfeld bedeckt, oder noch spürbarer sind Farbveränderungen durch Feuchtigkeit oder Nässe. Allein der Einfallwinkel der Sonne ändert einiges. Aber das wisst Ihr sicher alle.
Nun zu meinen Versuchen:
Ich wohne im Norden Hessens. Soweit ich das erkennen kann, wird hier bei der DB meist oder ausschließlich Basaltschotter verwendet. Der ist grau, mit leichten Nuancen und abhängig vom Feuchtegrad. Von verschiedensten Herstellern habe ich mir Proben zuschicken lassen. Auch verschiedene gekaufte Kleber habe ich ausprobiert. Funktioniert haben die alle. Auch die Schottersorten sahen gut aus. Doch so richtig zufrieden war ich nicht. Vieles war mir zu farbig oder zu hell. Meine Bahn soll irgendwo hier im nordhessischen Bergland zu finden sein. Also soll der Schotter auch nach Basalt aussehen. Gefunden habe ich ihn dann bei Ingolf Pflugmacher aus Warstein (ja, es gibt nicht nur Bier in Warstein ;-)). Ingolf bietet zwei Körnungen aus Hartkalkstein an. Ich habe mich für die kleinere, 1-2mm entschieden. Zu Preisen und Gebindegrößen möchte ich hier nichts sagen, bei Interesse findet Ihr Infos unter
www.pflugmacher.com. Deutlich günstiger als die in vorherigen Threads angesprochenen Anbieter ist er allemal.
Ein wichtiger Hinweis aus schmerzhafter Erfahrung: wer ein Leim-Wasser-Gemisch verwendet, sollte immer wasserlöslichen Leim benutzen. Das macht es deutlich leichter, wenn später der Schotter wieder raus muss.
Als Anlage habe ich mal zwei Bilder meiner Versuche beigefügt. Einmal mit Patinierung vor, und einmal nach dem Schottern.
Ich freue mich über Hinweise und Verbesserungsvorschläge. Und wer sich für Details interessiert, darf sich gerne melden.
@Michael: Dank an Dich, dass Du uns an Deinen Erfahrungen teilhaben lässt. Meinen größten Respekt dafür, die verschiedenen Höhennieveaus und Überhöhungen zusammenzuführen zu wollen. Schon im Kleinen verzweifele ich gerade an einer solchen Aufgabe, weil es immer wieder mit Entgleisungen kommt. Manchmal sind es Millimeter, die den Unterschied machen.