Hallo,
Ich fühle mich, als ob mir die gebratenen Tauben in den Mund fliegen: erst gab es mein Traummodell BR 50 nur in für mich unerschwinglichen Versionen, und jetzt überschlagen sich die Hersteller mit bezahlbaren Modellen. Es fehlt eigentlich nur noch Märklin, aber ob der Markt wirklich eine (Maxi-)50er aus Göppingen will, sei dahingestellt. Mir soll's recht sein. Meine Lieblingsmodelle aus meiner H0-Zeit vor 30 Jahren gibt es jetzt schon in Spur 1 oder es wird sie in absehbarer Zeit geben: BR 80, BR50, BR24 (meine allererste Lok, seufz), V60, V100, 218, Schienenbus, E10, E44, E94... Mindestens in meinem Fall fehlen nicht mehr viele Baureihen, um exakt meine heißgeliebte damalige Märklin-H0-Sammlung auch in der Spur 1 zusammenzustellen. Genau genommen sind nur E03 001 und BR044 nicht oder nicht erschwinglich zu haben. Es scheint sich tatsächlich bei der Königsspur einiges zu entwickeln. Viel größer als die Lücken im Angebot sind dagegen die in meinem Budget ;-). Deswegen bleibt die Nachbildung meines H0-Fuhrparks auch in Spur 1 reine Theorie.
Ein ungutes Gefühl habe ich bei der ganzen Sache allerdings noch: nach den zahlreichen Berichten verschiedener BR23-Besitzer zu urteilen, hat diese Lok, speziell das Fahrwerk, noch "Kinderkrankheiten". Ich hoffe, bei der Konstruktion des (m. E. wesentlich anspruchsvolleren) BR50-Fahrwerks kann Kiss diese ausmerzen. Auch wäre es mir wohler, wenn ich eine direkte Vergleichsmöglichkeit zwischen Kiss und Hübner hätte. Da Hübner die 50er aber erst 2005 rausbringen will, und es nicht ganz unwahrscheinlich ist, dass die Kiss-Lok bis dahin vergriffen sein wird, besteht diese Möglichkeit vielleicht nicht. Grundsätzlich möchte ich einen Fünfkuppler, der den 1020er Radius durchfahren soll, nicht unbesehen kaufen, sondern ich möchte vorher wissen, welche Kompromisse der Hersteller eingegangen ist und ob ich damit leben kann. Allerdings weiß ich nicht, ob ich die Geduld aufbringe, bis 2005 zu warten, wenn eine bezahlbare Fuffziger schon Ende 2003 auf dem Markt ist ;-) Kiss hat sich ja bei der 23er an die Ankündigungen gehalten, hoffentlich ist das bei der 50er ebenso.
In diesem Zusammenhang würde mich interessieren, welche Vor- und Nachteile die Messingbauweise von Kiss gegenüber der Mischbauweise von Hübner hat. Mangels Anschauungs- und vor allem Anfassobjekten (fremde Messingmodelle fasse ich grundsätzlich nicht an, ein eigenes besitze ich nicht) habe ich mir diesbezüglich noch kein Urteil bilden können. Wie seht Ihr das? Hat Messing wirklich Vorteile, oder muss man die Lok dann behandeln wie ein rohes Ei (bin Betriebsbahner)? Wegen durchaus positiver Erfahrungen mit Zinkdruckguss (z. B. Märklin BR 91: akzeptable Detaillierung, hohes Gewicht, formstabiles Gehäuse) wäre mir eine Lok aus diesem Material eigentlich am liebsten. Wie sieht es z. B. bei der E94 von Hübner (Mischbauweise) aus? Wie wuchtet man 7 kg Lok aufs Gleis, ohne etwas abzubrechen oder zu verbiegen? Wäre über ein paar Erfahrungsberichte dankbar.
Viele Grüße
Michael Landenberger